Musik mit alten Menschen


Normalerweise komme ich in Berlin als Musikgeragoge in Einrichtungen für Senioren, um mit und für sie Musik zu machen. Mehr Informationen dazu gibt es weiter unten auf dieser Seite.
Aber momentan ist das nicht möglich. Die Kontaktbeschränkungen, die uns alle hoffentlich vor einer Infektion mit dem Corona-Virus schützen, verhindern ein Gemeinsames Musizieren wie wir es kennen.
Die Kontaktbeschränkungen verhindern aber leider überhaupt menschliche Begegnungen.
Besonders alte Menschen leiden darunter sehr.

Ich besuche Sie und spiele und singe für Sie und mit Ihnen im Garten, im Hof, unter’m Fenster, mit meiner Gitarre und Mundharmonika, mit vielen bekannten Liedern.
Wir halten natürlich Abstand. Und trotzdem können wir gemeinsam Singen, Klatschen, uns Bewegen, Tanzen.
Das macht Spaß! Das bringt Lebensfreude! Das aktiviert und fördert die Gesundheit auf allen Ebenen!
Musik tut einfach gut!

Auf Wunsch komme ich auch gerne zusammen mit der Tanztherapeutin Alma Alvarado, die in Berlin seit vielen Jahren mit Senioren arbeitet.
Sie wird Sie – noch mehr als ich und die Musik es vermögen -zum Mitmachen anregen und das musikalische Erlebnis für alle noch viel schöner machen.

Ich freue mich, von Ihnen zu hören!

Zu meinem Musikangebot für alte Menschen allgemein…
…Musik ist keine Frage des Alters!…


Viele Menschen haben bis an ihr Lebensende den Wunsch, an musikalische Erlebnisse anzuknüpfen, neue künstlerische Kompetenzen zu entdecken, zu lernen, sich von Musik beeindrucken zu lassen und an kultureller Praxis weiterhin teilzuhaben.

Ich komme als Musikgeragoge* in Ihre Einrichtung, um gemeinsames Musizieren anzubieten, Singen, Tanzen, Hören anzuregen.

Das Gruppenangebot dauert je nach Wunsch von ca. 30 bis 60 Minuten und ist stets themenzentriert. Das Thema (zum Beispiel: Garten, Wasser, Vögel, Wandern, Jahreszeiten, Feste, Feiertage) zieht sich wie ein Leitfaden durch die Elemente und bietet den Teilnehmenden Orientierung und Struktur.

Im Mittelpunkt steht dabei zunächst die Musik, die die Teilnehmenden ihr ganzes Leben begleitet hat, die sie musiziert, gesungen, gehört, zu der sie getanzt haben. Diese ist meist mit vielen Erinnerungen zu Orten, Gegebenheiten und Situationen verknüpft, einem wichtigen Stück Biografie.

Auch das Kennenlernen von neuen, unbekannten Liedern und Stücken kann Element sein.

Wir singen und musizieren miteinander. Die Teilnehmenden brauchen nichts können, und sie müssen nichts tun, was sie nicht wollen. Sie können nichts falsch machen. Wir singen alte Lieder und lernen neue Lieder, die ich den Teilnehmenden beibringe. Oder umgekehrt. Das soll gerne auch mal vorkommen!

Musik

• …knüpft an musikalisch-künstlerische Kompetenzen und Fähigkeiten an, wodurch
in der Pflege…
• …Defizite in anderen Bereichen des Alltags kompensiert werden.
• …schafft durch musikalisches Handeln und Gestalten neue Kommunikationskanäle und Kontaktmöglichkeiten.
• …stärkt das Zugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl.
• …begleitet, verändert und gestaltet das momentane emotionale Erleben und Verhalten.
• …fördert das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit.
• …setzt vitale Kräfte zur positiven Beeinflussung der Motorik und des Wohlbefindens frei.
• …stärkt die Ich-Identität durch musikalische Erinnerung, besonders bei Menschen mit Demenz.


Musik fördert die Gesundheit, steigert das geistige und körperliche Wohlbefinden und Gleichgewicht, und kann sogar die Reduktion von beruhigenden Medikamenten möglich machen.

Singen fördert und vertieft die Zwerchfellatmung, sorgt somit für eine bessere Sauerstoffversorgung der Körperorgane und des Gehirns, sorgt für die Ausschüttung von Serotonin und Noradrenalin und stärkt das Immunsystem (Immunglobulin A).

Die Lebens- und Wohnqualität wird durch kulturelle Teilhabe, Förderung und musikalische Bildung, Freude an der Musik erhöht.
An der allgemeinen Verbesserung der Atmosphäre erfreuen sich natürlich auch die MitarbeiterInnen in der Pflege. Wenn das Musizieren die BewohnerInnen umgänglicher und kooperativer werden lässt, verbessert sich auch das Pflegeklima.

Link zu DGfMG


* Ich bin ein von der Landesmusikakademie Berlin und FH Münster zertifizierter Musikgeragoge und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik (DGfMG).


„Musikgeragogik ist eine Fachdisziplin im Schnittfeld von Musikpädagogik und Geragogik, die sich mit musikbezogenen Vermittlungs- und Aneignungsprozessen sowie musikalischer Bildung im Alter beschäftigt.

Durch die Zielgruppe alter und hochaltriger Menschen ergeben sich besondere didaktisch-methodische Anforderungen, die das Forschungs-, Ausbildungs- und Praxisfeld der Musikgeragogik von der Musikpädagogik (musikalische Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen) unterscheiden.

Für Musik mit alten Menschen und das Musizieren im Alter sind Aspekte wie biographische Orientierung, intergenerative und kultursensible Orientierung, Lernen bei geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen sowie Validation von besonderer Bedeutung.

Wichtige Erkenntnisse entstammen aus Nachbardisziplinen wie Alterspsychologie, Pflegewissenschaft, Soziale Arbeit, Gerontologie und Heilpädagogik.

Musikgeragogen wirken in unterschiedlichen Institutionen (z. B. Musikschulen, Seniorenakademien, Altenwohn- und Pflegeheimen).“
Musikgeragogik.de